Hallo Diagnostiker,
erst einmal vielen Dank für deine Ausführungen.
Diagnostiker hat geschrieben: ↑9. Jun 2023, 14:35
Die Zusammensetzung ist von Bedeutung, da der mineralische Anteil an Spurenelementen für spezifische katalytische Funktionen sorgt, welche z.B. zu Makromolekülen mit einer enzymatisch wirksamen Strukturgruppe führt (Beispiel: Fe-S-Cluster in Ferredoxin, welches eventuell auf einer Pyrit-Oberfläche entstanden ist oder auf einem ähnlichen vulkanischen Gestein mit Eisen- und Schwefel-Anteilen und einer sehr porösen Struktur, welches dann eine katalytisch wirksame Oberfläche bereitstellt.
Ich bin ja ein Anhänger der, "überall im Universum gelten die gleichen Naturgesetze" Hypothese.
Die Frage die ich mir stelle lautet also, ob die Bedingungen auf der Erde so spezifisch waren, dass es nur hier zu dem Phänomen Leben kam, oder ob es einfach an dem richtigen Mischungsverhältnis/Bedingungen , der Zutaten liegt, auf dem jeweiligen Planeten. Was aber auch nicht stimmen kann, denn die Zutaten kennen wir ja im Grunde und die Bedingungen haben wir auch auf der Erde, aber die Ergebnisse in Sachen künstlichem Leben aus dem Labor , sind doch sehr überschaubar denke ich.
Beispiel Mars(Plattentektonik scheidet aber aus)
Was ist bekannt über seine Geologie? Natürlich darf an auch nie vergessen, dass wir richtige Gesteinsproben(außer Meteoriten) im Grunde erst in ein paar Jahren haben dürften und uns bis jetzt auf spektrometrischen Untersuchungen und deren Ergebnissen beschränken müssen.
Vulkanische Gesteine
Vulkanische Gesteine kommen vor allem in den riesigen Schildvulkanen der Tharsis-Region und ihrer Umgebung auf der westlichen sowie der Elysium-Region auf der östlichen Halbkugel des Mars vor. Die nördlichen Tieflandregionen bestehen möglicherweise aus hydratisierten und umgewandelten Basalten oder Andesiten. Im südlichen Hochland lassen die Ergebnisse der spektroskopischen Untersuchungen auf das Vorkommen von Olivin und Pyroxen schließen, die vulkanischen Gesteinen entstammen.
Des Weiteren kann angenommen werden, dass angesichts der früheren, durch Vulkane belegten vulkanischen Aktivität auch geschichtete Tuffite vorkommen sollten, die Ablagerungen von vulkanischen Aschen- und Gesteinsregen darstellen (Pyroklastika).
Metamorphe Gesteine
Die Existenz metamorpher Gesteine auf dem Mars ist bis jetzt noch nicht völlig sicher bewiesen. Sicher ist, dass die Einschläge von Meteoriten zu einer Impaktmetamorphose geführt haben. Die Existenz von kontaktmetamorphen Gesteinen ist zumindest lokal aufgrund der magmatischen Vorgänge anzunehmen. Direkte Beweise für Regionalmetamorphose infolge von Gebirgsbildungen und ähnlichen Vorgängen sind bisher nicht bekannt. Analysen von Marsgesteinen durch die Mars-Pathfinder-Mission konnten nicht eindeutig nachweisen, auf welche Vorgänge die analysierten Felsen Barnacle Bill und Yogi zurückgehen, eine metamorphe Herkunft ist nicht ausgeschlossen.
Sedimentgesteine
Auf dem gesamten Planeten sind bedeutende Massen von Regolith vorhanden, die in Teilen als metamorphe Gesteine angesehen werden können, und ein Gemenge zermahlener und teilweise aufgeschmolzener Gesteine darstellen, wie sie beim Einschlag größerer Meteoriten entstehen. Der größte Teil des Mars-Regoliths ist allerdings durch chemische und physikalische Verwitterung entstanden und besteht aus einem Gemisch aus Staub und Eis.
Vorherrschend sind äolische Sedimente, die durch das Verwehen von Sand- und Staubmassen durch die auf dem Mars üblichen heftigen atmosphärischen Bewegungen und deren Ablagerung entstehen. Schon aus der Umlaufbahn sind ausgedehnte Dünenfelder zu erkennen. Die Zusammensetzung der Sedimentgesteine entspricht der von Evaporiten, als Minerale werden Sulfate wie Kieserit angenommen, Gips scheint eine große Rolle zu spielen. Die rote Farbe der Böden, die auch die Farbe des Mars ist, wird auf die Existenz von fein verteiltem Hämatit zurückgeführt.
Hier wird es dann wahrscheinlich interessanter...
Darüber hinaus sind in vielen Regionen des Mars Oberflächenformen zu erkennen, die auf die Wirkung fließenden Wassers zurückgeführt werden. Eine mögliche Ursache wären auch Effekte von kryoklastischen Strömen, die durch plötzliche Druckentlastung eines Gemenges von Trockeneis und Klathraten entstehen könnten.
Seit den Untersuchungen der NASA-Roversonde Opportunity (Landung 2004 in der Tiefebene Meridiani Planum) sind Sedimentite bekannt, die in offenem Oberflächenwasser entstanden sein können. Dabei kommen sowohl klastische Lagen mit Rippelmarken (ähnlich irdischen Sand- oder Siltsteinen) als auch möglicherweise aus dem Wasser ausgefällte chemische Sedimente (Sulfate) vor. Besonders bemerkenswert sind die dort vorgefundenen kugeligen, maximal zentimetergroßen Hämatitkonkretionen (blueberries), die auf der Erde nur unter Wassereinwirkung und möglicherweise unter Beteiligung biologischer Prozesse (Bakterien) entstehen. Die Interpretation der Opportunity-Ergebnisse ist unter Wissenschaftlern umstritten.
Methanquellen
Seit längerem wird gerätselt, woher das in der Marsatmosphäre feststellbare Methan kommt. Etwa 2–3 Millionen Tonnen müssten aus geologischen „Methanquellen“ stammen, wofür aktiver Vulkanismus, frühere Einschläge von Kometen oder auch methanproduzierende Mikroorganismen in Betracht kommen.
Möglich wäre auch eine geothermische Reaktion wie die Serpentinisierung. Daran beteiligte Elemente sind Wasser, Kohlendioxid und das Mineral Olivin, das häufig auf dem Mars vorkommt.
https://de.wikipedia.org/wiki/Marsgestein
Über alle Zusammensetzungen zu reden wäre zu Umfangreich, aber es wäre wichtig, ob diese Gesteine und die Voraussetzungen auf dem Mars dafür taugen?
Welche ist da denn zu bevorzugen?
Diagnostiker hat geschrieben: ↑9. Jun 2023, 14:35
Beide Ansätze sind gleichermaßen zu gewichten: Die Top-Down-Methode führt zur niedrigstmöglichen Komplexität, um ein Lebewesen möglich sein zu lassen und liefert damit das Ziel, das über die Bottom-Up-Methode zu erreichen ist. Erst wenn der Lückenschluss gelungen ist, kann man von einer plausiblen und durchgängigen Hypothese der Lebensentstehung sprechen. Einstweilen stecken wir da aber noch in den Basics fest, was die Aufklärung der Vernetzungen betrifft.
Ist bei der "niedrigsten möglichen Komplexität", denn auf Seite der beteiligten Wissenschaftler wenigstens genau definiert, was dann ein Lebewesen ist? Wenn das nämlich nicht ermittelbar ist, dann sind alle anderen "Erkenntnisse" ja im Grunde nichts wert, weil sie alle auf einer Basis verlaufen, die jeder für sich selbst festlegt.
Das mit LUCA ist mir persönlich zu suspekt, weil es im Grunde genauso wie die Urknallhypothese an einen Punkt kommt, wo definitiv Schluss ist( ja es ist da Schluss, auch wenn es niemand wahrhaben möchte
). Ist mir am Ende zu mathematisch und ein bringen auf den "letzten gemeinsamen Nenner" und kommt mir ganz am Schluss ein bisschen zu sehr in die Richtung "Adam"....