Die Keplerschen Gesetze

Bereits im Jahre 1609 formulierte Johannes Kepler (1571 bis 1630, linkes Bild) die ersten zwei seiner Gesetze in seiner Astronomia Nova.

Johannes Kepler
Johannes Kepler
Er konnte sie ableiten aus dem ausgezeichneten Beobachtungsmaterial des dänischen Astronomen Tycho Brahe (1546 bis 1601, rechtes Bild), dessen Mitarbeiter Kepler von 1600 bis zum Tod Tychos war.

Das erste Gesetz lautet:

Tycho Brahe
Tycho Brahe

Die Planeten bewegen sich auf Ellipsen, in deren einem Brennpunkt die Sonne steht.

Erstes Keplersche Gesetz
Erstes Keplersche Gesetz
Die Planeten bewegen sich auf Ellipsen um die Sonne, die in einem der beiden Brennpunkte F oder S steht. Wenn man eine beliebige Position P eines Planeten mit F oder S verbindet, dann ist die Summe der Abstände FP + PS gleich der Länge AB.

Das Verhältnis OS/OB ergibt die Exzentrizität.


Wie wir heute wissen, sind diese (Kepler-) Ellipsen allerdings nicht geschlossen, sondern weisen aufgrund relativistischer Effekte Abweichungen auf. Es bildet sich eine so genannte Rosettenbahn, welche besonders gut bei Merkur als Periheldrehung zu beobachten ist. Darunter versteht man die Drehung der Apsidenlinie (Verbindungslinie sonnenfernster- und nächster Punkt) der Planetenbahn innerhalb der Bahnebene. Diese Abweichung wurde bereits von der Relativitätstheorie vorhergesagt.


Das zweite Gesetz (der Flächensatz) besagt:

Die von der Sonne zu einem Planeten gezogene Linie, der Fahrstrahl, (oder heute besser als Radiusvektor Sonne- Planet bezeichnet), überstreicht in gleichen Zeiten gleiche Flächen.

Zweites Keplersche Gesetz
Zweites Keplersche Gesetz
Zwischen den Positionen des Planeten P1 und P2 oder P3 und P4 liegen jeweils gleiche Zeitintervalle. Die Flächen P1-P2-S und P3-P4-S sind gleich.


Im dritten Gesetz, welches 1618 erschien, bringt Kepler die Umlaufzeiten und großen Halbachsen der Planetenbahnen in eine Beziehung:

Die Quadrate der Planetenumlaufzeiten verhalten sich wie die dritten Potenzen der großen Halbachsen ihrer Bahnellipsen:

(T1/T2)2 = (a1/a2)3

Durch eine Ergänzung hat das Gesetz auch heute noch in gewissem Umfang Gültigkeit:

(T1/T2)2 = (a1/a2)3 (M+m2) / (M+m1)

Hierin bedeuten:

Es bestehen allerdings noch geringe Abweichungen aufgrund der Gravitationswirkung der großen Planeten.