Ich hatte das nicht genau genug gelesen und meine Antwort war nicht korrekt. Ich hätte "geschlossen" und "ewig expandierend" sofort kritisieren sollen.
Entschuldige bitte!
Ich hatte das nicht genau genug gelesen und meine Antwort war nicht korrekt. Ich hätte "geschlossen" und "ewig expandierend" sofort kritisieren sollen.
No problem, was habe ich schon alles überlesen.
Mit dem Diagramm habe ich Probleme.tomS hat geschrieben: ↑17. Feb 2018, 09:40Hier noch eine Abbildung der Wellenfunktion als Funktion des Wertes des Materiefeldes phi sowie des Volumens v, bzw. ln(v); in diesem Fall wird ein sphärisch symmetrisches, isotropes Universum modelliert, das nur einen einzigen Freiheitsgrad des Gravitationsfeldes hat, der dem Volumen bzw. dem Skalenfaktor entspricht. Für kompliziertere Modelle mit Inhomogenitäten treten mehrere Freiheitsgrade auf, d.h. die Wellenfunktion hat entsprechend mehr Argumente. In der vollen LQG müsste man unendlich viele Freiheitsgrade betrachten.
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Ok, danke für die Klärung.tomS hat geschrieben: ↑18. Feb 2018, 10:45ψ ist die Wellenfunktion des Universums. D.h. |ψ(v,φ)|² ist die Wahrscheinlichkeitsdichte, dass das Universum für einen bestimmten Wert des Materiefeldes φ das Volumen v hat.
Nachdem ψ für alle Werte von φ sehr stark gepeaked ist, definiert das Maximum von ψ sehr schön eine semiklassische Trajektorie in der φ-v-Ebene. Wenn der Wert von φ variiert, dann verändert sich - in semiklassischer Näherung - der Wert von v entlang dieses Maximums, d.h. man erhält eine Trajektorie v(φ).
Daß die LQG die Inflation produziert, ist beeindruckend, umso mehr als hier von Selbstkonsistenz die Rede ist, was mir ein sehr hoher Anspruch zu sein scheint.Ashtekar hat geschrieben: Using techniques from loop quantum gravity, the paradigm has now been extended to a self-consistent theory from the Planck regime to the onset of inflation, covering some 11 orders of magnitude in curvature.
M.M.n. kann man das kaum vergleichen.
Im Standardmodell scheint die Inflation nicht generisch, d.h. ohne zusätzliche Annahmen wie weitere Felder sowie spezielle Potentiale aus der Dynamik der Materie zu folgen. Man benötigt ggf. doch fine-tuning bzgl. der Anfangsbedingung:
Mit diesen Bedenken ist Sean Caroll sicherlich nicht allein. Es ist vielleicht der große Charme der LQG, daß hier die Inflation generisch ist und auch die Größenordnung stimmt.tomS hat geschrieben: ↑18. Feb 2018, 19:05
"Now, as early-universe cosmologists go, I am probably less inclined to think that inflation is part of the final answer than most are ... I am much more concerned about the fine-tuning difficulties that make inflation hard to get started in the first place — in particular, the hilariously low entropy that is required..."
Sean Carroll (ein Anhänger der Inflationstheorie)
In der LQC sind wohl keine Zusatzannahmen erforderlich, die Kopplung der Materiefelder an die Gravitation ist ausreichend für die Inflation. Andererseits wurden jedoch nur sehr einfache Modelle betrachtet, und ob damit immer quantitative Übereinstimmung erzielt werden kann ist noch keineswegs gesichert.
Ich würde sagen, im Standardmodell haben wir ein recht umfassendes Modell mit einer sehr hohen Vorhersage- und Erklärungskraft, jedoch noch einigen offenen Punkten (Neutrinomasse, Dunkle Materie, kosmologische Konstante, ...). In der LQG ist es genau umgekehrt: wir haben sowohl prinzipielle offene Fragen (konsistente Quantisierung mit eindeutig definiertem Hamiltonoperator sowie Abwesenheit von Anomalien? Mehrdeutigkeit durch den Immirzi-Parameter? klassischer Limes = klassischer Raumzeit? *) als auch praktisch keine präzisen phänomenologischen Vorhersagen.
(*) Ich denke, wir sollten uns diesen Themen auch mal zuwenden.
In der LQC funktioniert Start und Ende der Inflation generisch.Timm hat geschrieben: ↑20. Feb 2018, 09:58Noch zu den Materiefeldern. Bei der Guth'schen Inflation zerfällt das Feld unter Entstehung von Materie. Sie ist damit beendet und das Universum expandiert gebremst. Verhält sich das bei der Inflation der LQG in etwa analog? Es muß ja wohl auch den Übergang Feld -> Materie geben mit Ende Inflation und dann gebremster Expansion.
Besteht Interesse daran, auf diese Probleme näher einzugehen?tomS hat geschrieben: ↑18. Feb 2018, 19:05In der LQG ... haben [wir] sowohl prinzipielle offene Fragen wie die konsistente Quantisierung mit eindeutig definiertem Hamiltonoperator sowie Abwesenheit von Anomalien? Mehrdeutigkeit durch den Immirzi-Parameter? klassischer Limes = klassischer Raumzeit? ...? als auch praktisch keine präzisen phänomenologischen Vorhersagen.