Achtung, Weltraumschrott!| ARTE
Tonnenweise wurden in den vergangenen 60 Jahren Raketen- und Satellitenteile im Weltraum verstreut. Die Bruchstücke prallen mit anderen Objekten zusammen und produzieren so immer mehr Schrott – eine längst außer Kontrolle geratene Verbreitung, die eine akute Gefahr für Raketenstarts und Raumstationen darstellt, so wie am 15. November für die ISS und ihre Besatzung, die Gefahr lief, mit Satellitentrümmern zu kollidieren.
„Krieg der Sterne“ war gestern; heute wird dem kosmischen Müll der Kampf angesagt. Innerhalb der letzten 60 Jahre stieg die Anzahl an Raketentests und Satellitenstarts um ein Vielfaches. Während ein Großteil dieser Satelliten noch immer die Erdbahn umkreist, kam es im All bereits zu ersten unkontrollierten Crashs nuklearer Satelliten, Raketenstufen oder Tanks – bislang noch ohne Opfer. Doch die Situation der mitunter tonnenschweren Orbit-Geschosse spitzt sich zu: Verursacht etwa durch eine Satellitenkollision im Jahr 2009, den Abschuss eines chinesischen Satelliten oder Funktionsstörungen durch Sonnenstürme fliegen derzeit Tausende Trümmerteile, Schrottpartikel und verglühte Flugkörper mit Höchstgeschwindigkeiten um die Erde. Zahlreiche verschollene Satelliten sind unweigerlich Zusammenstößen ausgesetzt oder verursachen diese selbst – eine langfristige Bedrohung für alle intakten Satelliten in der erdnahen Umlaufbahn und ein menschengemachter Teufelskreis. Der Raumfahrt und ihren Akteuren bleibt vorerst nichts anderes übrig, als den kosmischen Müll tagtäglich zu überwachen, aktive Satelliten rasch umzuleiten oder im Labor Abwehrmechanismen gegen die über 30.000 Kilometer pro Stunde schnellen Bruchstücke zu testen. Doch sämtliche Präventionsmaßnahmen scheinen unzureichend. Schnelles Handeln ist geboten, scheint doch ein Leben ohne Satelliten in der heutigen Zivilisation unmöglich. Ingenieure weltweit ringen bereits um die wirksamsten Erfindungen gegen den Weltraumschrott: ob Schleppsegel, Netze, Harpunen oder Roboter-Greifarme – der Kreativität ihrer Methoden sind keine Grenzen gesetzt.
Dokumentation, Regie: Bertrand Loyer (F 2018, 55 Min)
https://www.arte.tv/de/videos/061656-00 ... umschrott/
https://www.youtube.com/watch?v=KtFiC8QeksI
Das sieht nicht gut aus, wer soll das wieder aufräumen? Und zu welchen Kosten? Wer soll das bezahlen? Werden wir künftig noch erdnahe Satelliten haben können, von denen in der modernen Welt ja so vieles abhängt?
Egal wo wir hinkommen, wir hinterlassen unsere Spuren - und den kommenden Generationen eine Menge Probleme, Hautpsache wir können hier und heute unsere egoistischen kurzfristigen Vorteile daraus ziehen.
Es ist beim Klima so, es ist bei der Biosphäre und Biodiversität so, es ist bei unseren Ressourcen so - und es ist im Weltraum so.
Irgendwann habe ich einmal eine andere Doku gesehen, da wurde behauptet, künftige Generationen werden unsere Generation als die "Generation der Dummheit" bezeichnen. Womöglich wird sich das bewahrheiten. Ich meine, es ist doch auch ausgesprochen einfältig, dann zu erwarten, dass sich später einmal für alle Probleme schon noch irgendeine technische Lösung finden wird.
Die Indikatoren sind inzwischen überall sichtbar, dass etwas an unserer derzeitigen Lebensweise nicht stimmt, auch mit unseren Werten und Verantwortungen, bzw. dem Fehlen von solchen. Intelligenz, Verantwortung, Weitsicht, wo seid ihr?