Mars-Rover Perseverance
Re: Mars-Rover Perseverance
Mal wieder eine Verständnisfrage.
Beim betrachten Bilder vom Mars, insbesondere vom Horizont, stelle sich da bei mir eine Frage.
Wenn ich den Horizont anschaue, würde ich keinen Unterschied feststellen, wenn ich mir auf der Erde Selbigen betrachte.
Ich steige auf einen Berg. Würde ich dann die Krümmung des Planeten(wegen der Kugelform) auf dem Mars früher sehen, als auf der Erde?
Aus dem Bauch heraus würde ich sagen ja. Schließlich hat der Mars ja nur einen halb so großen Durchmesser, als die Erde.
https://www.youtube.com/watch?v=Z54pnuoPeFc
Beim betrachten Bilder vom Mars, insbesondere vom Horizont, stelle sich da bei mir eine Frage.
Wenn ich den Horizont anschaue, würde ich keinen Unterschied feststellen, wenn ich mir auf der Erde Selbigen betrachte.
Ich steige auf einen Berg. Würde ich dann die Krümmung des Planeten(wegen der Kugelform) auf dem Mars früher sehen, als auf der Erde?
Aus dem Bauch heraus würde ich sagen ja. Schließlich hat der Mars ja nur einen halb so großen Durchmesser, als die Erde.
https://www.youtube.com/watch?v=Z54pnuoPeFc
Mit freundlichen Grüßen
Frank
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Re: Mars-Rover Perseverance
Hallo Frank,
hier findest Du alles, was Du brauchst.
Du hast also ein rechtwinkliges Dreieck, und dank dem Satz von Pythagoras gilt:
(r+h)² = r² + d²
=> d² = (r+h)² - r²
=> d² = r² + 2rh + h² - r²
=> d² = 2rh + h²
Da typischerweise h << r ist - bei 1.8 m Körpergrösse versus 6400 km Erdradius kann man den Term h² vernachlässigen und erhält:
d² ~ 2rh
d hängt also in der Quadratwurzel von r ab.
Freundliche Grüsse, Ralf
hier findest Du alles, was Du brauchst.
Du hast also ein rechtwinkliges Dreieck, und dank dem Satz von Pythagoras gilt:
(r+h)² = r² + d²
=> d² = (r+h)² - r²
=> d² = r² + 2rh + h² - r²
=> d² = 2rh + h²
Da typischerweise h << r ist - bei 1.8 m Körpergrösse versus 6400 km Erdradius kann man den Term h² vernachlässigen und erhält:
d² ~ 2rh
d hängt also in der Quadratwurzel von r ab.
Freundliche Grüsse, Ralf
Re: Mars-Rover Perseverance
hm, spitzfindig
Frank hat gefragt, ob man die Krümmung "sehen" kann, nicht, ob man weiter gucken kann.
Erklärt wurde die Berechnung der Krümmung, der Horizont ist erstmal immer rund.
Also andere Frage, wie hoch muß man fliegen, daß man die Erde als Kugel erkennt?
Grüße Dip
Frank hat gefragt, ob man die Krümmung "sehen" kann, nicht, ob man weiter gucken kann.
Erklärt wurde die Berechnung der Krümmung, der Horizont ist erstmal immer rund.
Also andere Frage, wie hoch muß man fliegen, daß man die Erde als Kugel erkennt?
Grüße Dip
Re: Mars-Rover Perseverance
Richtig........Herr5Senf hat geschrieben: ↑28. Feb 2021, 09:50hm, spitzfindig
Frank hat gefragt, ob man die Krümmung "sehen" kann, nicht, ob man weiter gucken kann.
Erklärt wurde die Berechnung der Krümmung, der Horizont ist erstmal immer rund.
Also andere Frage, wie hoch muß man fliegen, daß man die Erde als Kugel erkennt?
Grüße Dip
Auf der Erde sind es 15 Km(Nachweisbar um die 11 Km?)
https://de.wikipedia.org/wiki/Erdkr%C3%BCmmung
Mit freundlichen Grüßen
Frank
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Re: Mars-Rover Perseverance
Das ist jedenfalls eine interessante Frage, über die ich mir noch nie Gedanken gemacht habe.Frank hat geschrieben: ↑26. Feb 2021, 17:06Beim betrachten Bilder vom Mars, insbesondere vom Horizont, stelle sich da bei mir eine Frage.
Wenn ich den Horizont anschaue, würde ich keinen Unterschied feststellen, wenn ich mir auf der Erde Selbigen betrachte.
Ich steige auf einen Berg. Würde ich dann die Krümmung des Planeten(wegen der Kugelform) auf dem Mars früher sehen, als auf der Erde?
Aus dem Bauch heraus würde ich sagen ja. Schließlich hat der Mars ja nur einen halb so großen Durchmesser, als die Erde.
Schon ohne Rechnung kann man zu dem Schluss kommen, dass es diesen Zusammenhang geben muss:
Dazu kann man sich einfach vorstellen, man stünde auf einer extrem kleinen Kugel, nehmen wir beispielsweise eine mit einem Durchmesser von 10m.
Würde man dort die Krümmung der Kugel sehen?
Selbstverständlich! Also muss das beim Mars auch schon von geringerer Höhe als bei der Erde sichtbar werden.
Grüße
seeker
Wissenschaft ... ist die Methode, kühne Hypothesen aufstellen und sie der schärfsten Kritik auszusetzen, um herauszufinden, wo wir uns geirrt haben.
Karl Popper
seeker
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Re: Mars-Rover Perseverance
Ok, ist von Mars Express, aber spektakulär wie ich finde und auch vom Mars.
Wasserwolke über Marsvulkan
https://www.spektrum.de/news/mars-expre ... an/1845877
Wasserwolke über Marsvulkan
https://www.spektrum.de/news/mars-expre ... an/1845877
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- Profile_of_the_Arsia_Mons_Elongated_Cloud.png.6542581.png (19.76 KiB) 7214 mal betrachtet
Mit freundlichen Grüßen
Frank
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Re: Mars-Rover Perseverance
Hallo Frank,
ich habe heute meinen korrigierwütigen Tag ...
... jedenfalls ist dieser Vulkan natürlich ein Vulkan, aber im Gegensatz zu zahlreichen auf der Erde oder dem Jupitermond Io ist Arsia Mons seit rund 100 Millionen Jahren erloschen.
Freundliche Grüsse, Ralf
Re: Mars-Rover Perseverance
Les mal den Artikel............ es nervt so langsam Ralfralfkannenberg hat geschrieben: ↑10. Mär 2021, 18:44Hallo Frank,
ich habe heute meinen korrigierwütigen Tag ...
... jedenfalls ist dieser Vulkan natürlich ein Vulkan, aber im Gegensatz zu zahlreichen auf der Erde oder dem Jupitermond Io ist Arsia Mons seit rund 100 Millionen Jahren erloschen.
Freundliche Grüsse, Ralf
Die ESA-Sonde Mars Express hat ein besonderes Phänomen auf dem Roten Planeten beobachtet: eine Wolke aus Wassereis, die sich über 1800 Kilometer weit streckt. Sie bildet sich offenbar stets während des Sommers über der Tharsis-Region, wenn Winde die dünne Marsluft am Hang von Arsia Mons emporblasen, dem zweitgrößten Vulkan unseres Nachbarplaneten.
Mit freundlichen Grüßen
Frank
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Re: Mars-Rover Perseverance
Mensch Frank, Du hättest statt "Wasserwolke" korrekterweise "Wasser-Eis-Wolke" schreiben müssen. Und darauf, dass der Vulkan schon seit zig Millionen Jahren inaktiv ist, hättest Du gefälligst selbst hinweisen können ...Frank hat geschrieben: ↑10. Mär 2021, 18:50Die ESA-Sonde Mars Express hat ein besonderes Phänomen auf dem Roten Planeten beobachtet: eine Wolke aus Wassereis, die sich über 1800 Kilometer weit streckt. Sie bildet sich offenbar stets während des Sommers über der Tharsis-Region, wenn Winde die dünne Marsluft am Hang von Arsia Mons emporblasen, dem zweitgrößten Vulkan unseres Nachbarplaneten.
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Re: Mars-Rover Perseverance
Hallo Frank,
natürlich ist der Artikel bemerkenswert. - Ich möchte einfach den Eindruck vermeiden, auf dem Mars gäbe es nach heutigem Kenntnisstand noch aktive Vulkane, wie zumindest die Überschrift des Artikels durchaus suggerieren könnte. Nicht jeder stille Mitleser des Forums wird das wissen.
Freundliche Grüsse, Ralf
Re: Mars-Rover Perseverance
Mit freundlichen Grüßen
Frank
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Re: Mars-Rover Perseverance
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Re: Mars-Rover Perseverance
Das Ding ist geflogen und wieder sauber gelandet
Re: Mars-Rover Perseverance
Mit freundlichen Grüßen
Frank
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Re: Mars-Rover Perseverance
Hallo zusammen,
der zweite Flug. Erinnerungen, wie ich nachts staunend vor dem Fernseher sass und den Mondflügen zugeschaut habe, werden da wieder wach.
https://www.youtube.com/watch?v=p1_nCbEBwfE
Freundliche Grüsse, Ralf
der zweite Flug. Erinnerungen, wie ich nachts staunend vor dem Fernseher sass und den Mondflügen zugeschaut habe, werden da wieder wach.
https://www.youtube.com/watch?v=p1_nCbEBwfE
Freundliche Grüsse, Ralf
Re: Mars-Rover Perseverance
Der dritte Flug war nun auch erfolgreich.
Es ist erstaunlich, dass das Ding in der dünnen Atmosphäre überhaupt abheben kann.
Ich muss mir das einmal anschauen: Wie ist denn da die Drehzahl? Bleiben die Rotorspitzen unterhalb der Schallgeschwindigkeit?
Es ist erstaunlich, dass das Ding in der dünnen Atmosphäre überhaupt abheben kann.
Ich muss mir das einmal anschauen: Wie ist denn da die Drehzahl? Bleiben die Rotorspitzen unterhalb der Schallgeschwindigkeit?
Grüße
seeker
Wissenschaft ... ist die Methode, kühne Hypothesen aufstellen und sie der schärfsten Kritik auszusetzen, um herauszufinden, wo wir uns geirrt haben.
Karl Popper
seeker
Wissenschaft ... ist die Methode, kühne Hypothesen aufstellen und sie der schärfsten Kritik auszusetzen, um herauszufinden, wo wir uns geirrt haben.
Karl Popper
Re: Mars-Rover Perseverance
Hintergrund:
Die Rotorspitzen eines Hubschraubers dürfen die Schallgeschwindigkeit nicht überschreiten, sonst gibt es Probleme.
Ok, hab das jetzt kurz überschlagen:
Die Rotoren des Hubscharubers Ingenuity haben einen Durchmesser von 1,2m und rotieren etwa mit 2400 U/min, was das 5-fache sei, wie das, was auf der Erde benötigt würde.
https://en.wikipedia.org/wiki/Ingenuity_(helicopter)
Auf Astronews findet man, dass die Schallgeschwindigkeit auf dem Mars etwa 2/3 so groß wie auf der Erde ist.
https://www.astronews.com/frag/antworte ... e3871.html
Allerdings ist die Schallgeschwindigkeit temperaturabhängig, je kälter, desto geringer:
c(Schall) = SQR(k*RT/M)
(k, R und M sind Konstanten, also hängt c(Schall) im interessierenden Bereich nur noch von der Quadratwurzel der absoluten Temperatur in Kelvin ab.)
Also:
Frequenz f = 2400 U/min = 40 s-1
Radius r = 0,6 m
-> Geschindigkeit an den Rotorspitzen:
V = 2 π f r = ca. 151 m/s
V(Schall, Erde) = ca. 340 m/s
*2/3:
-> V(Schall, Mars) = ca. 227 m/s
OK, das reicht!
Da kann es dann sogar noch gehörig kalt werden, dann sollte es immer noch reichen.
Die Rotorspitzen eines Hubschraubers dürfen die Schallgeschwindigkeit nicht überschreiten, sonst gibt es Probleme.
Ok, hab das jetzt kurz überschlagen:
Die Rotoren des Hubscharubers Ingenuity haben einen Durchmesser von 1,2m und rotieren etwa mit 2400 U/min, was das 5-fache sei, wie das, was auf der Erde benötigt würde.
https://en.wikipedia.org/wiki/Ingenuity_(helicopter)
Auf Astronews findet man, dass die Schallgeschwindigkeit auf dem Mars etwa 2/3 so groß wie auf der Erde ist.
https://www.astronews.com/frag/antworte ... e3871.html
Allerdings ist die Schallgeschwindigkeit temperaturabhängig, je kälter, desto geringer:
c(Schall) = SQR(k*RT/M)
(k, R und M sind Konstanten, also hängt c(Schall) im interessierenden Bereich nur noch von der Quadratwurzel der absoluten Temperatur in Kelvin ab.)
Also:
Frequenz f = 2400 U/min = 40 s-1
Radius r = 0,6 m
-> Geschindigkeit an den Rotorspitzen:
V = 2 π f r = ca. 151 m/s
V(Schall, Erde) = ca. 340 m/s
*2/3:
-> V(Schall, Mars) = ca. 227 m/s
OK, das reicht!
Da kann es dann sogar noch gehörig kalt werden, dann sollte es immer noch reichen.
Grüße
seeker
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Karl Popper
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Karl Popper