Beobachtungstipps Februar 2021

Hinweise zu besonderen Ereignissen am Firmament
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Frank
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Beobachtungstipps Februar 2021

Beitrag von Frank » 29. Jan 2021, 19:16

Jupiter und Saturn sind nur mit Mühe am Morgenhimmel sichtbar, Neptun entschwindet in der abendlichen Dämmerung, und Mars leuchtet zwar hell, bietet aber kein ansprechendes Ziel im Teleskop. Dafür beschert uns Merkur eine für die Jahreszeit ungewöhnliche Morgensichtbarkeit.
Einfach ausgedrückt, es ist nix los in Sachen Planeten. ;j
Ist auch nicht schlimm, wenn das Wetter so bleibt.

Uranus befindet sich im Sternbild Widder und ist damit am Abendhimmel zu finden. Er geht mit dem Ende der ersten Nachthälfte unter, am 1. Februar um 00:59 Uhr MEZ, am 28. um 23:17 Uhr. Mit einer scheinbaren Helligkeit von 5,9 mag zum Monatsende ist er bei dunklem mondlosem Himmel gerade eben mit bloßem Auge als schwaches Sternchen etwa neun Grad südöstlich des Sterns Beta Arietis (β Ari) zu erkennen. Ein Fernglas hilft bei der Suche. Um die 3,5 Bogensekunden große Planetenscheibe zu erkennen, ist ein Teleskop ab 200 Millimeter Öffnung und Vergrößerungen ab 150-fach zu empfehlen.
Uranus mit den bloßen Augen? Habe ich was verpasst? :shock: :?

https://www.spektrum.de/news/beobachtun ... ar/1814480
Mit freundlichen Grüßen

Frank

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Re: Beobachtungstipps Februar 2021

Beitrag von Diagnostiker » 29. Jan 2021, 19:31

@ Frank

5,9 mag ist gerade so die Grenze, die bei 6,0 mag liegt. Uranus wurde trotzdem erst Ende des 18. Jahrhunderts mit dem Fernrohr entdeckt, weil so ein schwaches Lichtpünktchen glatt im Sterngewimmel untergeht. Im Unterschied dazu präsentieren sich die anderen Planeten von Merkur bis Saturn deutlich heller, so dass man sie schon im Altertum als Wandelsterne am Himmel ausmachen konnte - im Unterschied zu den Fixsternen, die über das Jahr hinweg ortsfest auf ihren Positionen verblieben.

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Re: Beobachtungstipps Februar 2021

Beitrag von Frank » 30. Jan 2021, 10:31

Diagnostiker hat geschrieben:
29. Jan 2021, 19:31
@ Frank

5,9 mag ist gerade so die Grenze, die bei 6,0 mag liegt. Uranus wurde trotzdem erst Ende des 18. Jahrhunderts mit dem Fernrohr entdeckt, weil so ein schwaches Lichtpünktchen glatt im Sterngewimmel untergeht. Im Unterschied dazu präsentieren sich die anderen Planeten von Merkur bis Saturn deutlich heller, so dass man sie schon im Altertum als Wandelsterne am Himmel ausmachen konnte - im Unterschied zu den Fixsternen, die über das Jahr hinweg ortsfest auf ihren Positionen verblieben.
Also für mich war bis jetzt Uranus immer der erste Planet, den man nicht mit bloßem Auge sehen kann. :wn:
Mit freundlichen Grüßen

Frank

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Re: Beobachtungstipps Februar 2021

Beitrag von Diagnostiker » 30. Jan 2021, 12:28

Sehen kann man ihn schon, wenn man weiß, wo er sich gerade am Himmel befindet - aber eben nur als sehr schwaches Pünktchen mit einem sehr scharfen Auge (oder einer guten Brille). Bei mir also eher unwahrscheinlich, und wenn ich die allgegenwärtige Lichtverschmutzung noch mit berücksichtige, dann mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit von vornherein ausgeschlossen.

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Re: Beobachtungstipps Februar 2021

Beitrag von ralfkannenberg » 31. Jan 2021, 01:19

Frank hat geschrieben:
29. Jan 2021, 19:16
Uranus mit den bloßen Augen? Habe ich was verpasst? :shock: :?
Hallo Frank,

neben den klassischen Planeten Merkus, Venus, Mars, Jupiter und Saturn sind noch zwei weitere Wandelsterne von blossem Auge sichtbar; der hellste von ihnen ist der viertentdeckte Planetoid Vesta und der andere ist eben der Uranus.

Tatsächlich wurde der Uranus im Jahre 1690 von John Flamsteed als Fixstern namens "34 Tauri" erstmals katalogisiert.

Sehr umstritten ist, ob auch die vier Jupitermonde bereits früher von blossem Auge sichtbar waren; zumindest Ganymed, Io und Europa sind sogar heller als die Vesta in einer guten Oppsition, allerdings müsste man hierfür den Jupiter an einer Kante irgendwie abgedeckt kriegen. Zudem müsste dafür jemand auch noch die Idee gehabt haben, in der unmittelbaren Nähe vom Jupiter nach weiteren "Planeten" zu suchen. Überliefert jedenfalls ist meines Wissens nichts. Io mit 5.1 mag dürfte wegen seiner Nähe zum Jupiter sehr schwierig sein, aber Ganymed mit 4.6 mag und Europa mit 5.2 mag hätten wohl durchaus die Chance, mit einigen Tricks ohne optische Verstärkungs-Hilfsmittel von einer Person mit sehr guter Sehkraft gesehen zu werden, Kallisto mit 6.1 mag vielleicht auch - sie kann ja am weitesten vom Jupiter entfernt stehen, wobei 6.1 mag schon sehr an der Grenze liegt.


Freundliche Grüsse, Ralf

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